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Wiener Walzer |
Geschrieben von Johann Schwarzmeier | |||||||||||||||||||
Mittwoch, 21. März 2007 | |||||||||||||||||||
Der Wiener Walzer wird im Drei-Viertel-Takt getanzt, wie der langsame Walzer. Er ist jedoch um ein Vielfaches schneller, ca. 3 Schritte pro Sekunde. Da kommt man schnell ins Schwitzen. Ein Drehwurm ist auch vorprogrammiert, es sei denn, man gönnt sich eine kleine "Schunkelpause" oder dreht in die linke Richtung - was allerdings nur Fortgeschrittene können. Beim Wiener Walzer wird die Fläche gestürmt, da braucht man sich in der Regel keine Hoffnung zu machen, Platz für raumgreifende Schritte zu haben. Der Wiener Walzer kennt eigentlich keine richtigen "Figuren", sondern nur Rechts- oder Linksdrehungen. Zwischendrin macht man wie bereits erwähnt eine "Dreh-Pause", entweder weil der Weg versperrt, einem schwindlig oder einer der beiden Partner aus der Puste ist. Wer den Wiener Walzer technisch sauber und damit ästhetisch schön tanzen möchte, achtet auf eine gleichmäßige Drehung ohne Pausen, eine leichte Auf- und Abbewegung (beim größeren Vorwärtsschritt leicht in die Knie gehen) und eine leichte Körperneigung bei der Drehung. Damit sieht der Edel-Walzer dann perfekt aus. Der Walzer war zunächst wegen Unzüchtigkeit, z.B. weil die Fußknöchel der Damen sichtbar waren, aber vor allem wegen der ständigen Berührung der Paare, verpönt. Er wurde zunächst sehr schnell getanzt und bekam erst im Lauf des 19. Jahrhunderts die heutige „schwebende“ Form. Offizielle Akzeptanz und sogar Beliebtheit gewann er durch den Wiener Kongress 1814/15. Die berühmten Musikstücke von Josef Lanner, Johann Strauß, dessen Sohn Johann Strauß und später Pjotr Iljitsch Tschaikowski machten ihn zu einer respektierten musikalischen Gattung (siehe Walzer (Musik)). In der Wiener Operette gegen Ende des Jahrhunderts stand der Walzer stets im Zentrum. In den 1920er-Jahren begann in Deutschland aufgrund gesellschaftlicher Veränderungen und internationaler Einflüsse das Walzersterben. Modernere, dynamischere Tanzformen aus Übersee setzten sich durch. In England war der Wiener Walzer nie heimisch geworden, dort tanzte man Boston Waltz oder später den Langsamen Walzer.
Als Volkstanz wurde der Walzer zu Beginn der dreißiger Jahre vor allem in Deutschland und Österreich zunächst im Zuge einer volkstümlichen Mode und später als Bestandteil eines politischen Programms zur Ausgrenzung des „Undeutschen“ gefördert. Der ehemalige k.u.k.-Offizier Karl von Mirkowitsch machte den Wiener Walzer wieder gesellschafts- und turnierfähig, seit 1932 tanzt man den Wiener Walzer auf Turnieren. Der Nürnberger Tanzlehrer Paul Krebs verband 1951 die altösterreichische Walzertradition mit dem englischen Stil. Bei dem Tanzfestival in Blackpool im gleichen Jahr feierte er große Erfolge. Seitdem ist der Wiener Walzer als gleichberechtigter Standardtanz anerkannt, in das Welttanzprogramm wurde er 1963 aufgenommen. In Österreich wird mit dem Walzer „An der schönen blauen Donau“ traditionell das Neue Jahr (in der Silvesternacht im Österreichischen Fernsehen und einem Dutzend anderer Radio- und TV-Sender rund um den Erdball) begrüßt und er ist auf vielen Hochzeiten der Tanz des Brautpaares. Natürlich darf er bei dem Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker genauso wenig fehlen wie bei dem legendären Wiener Opernball, dem „Ball aller Bälle“.
Weitere Lieder auf die man Wiener Walzer tanzen kann finden Sie in der Tanz Datenbank .
Quellen:
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Letzte Aktualisierung ( Mittwoch, 2. Januar 2008 ) |
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