Der Disco-Fox
Geschrieben von Johann Schwarzmeier   
Donnerstag, 22. März 2007

Der Disco-Fox gehört zu den beliebtesten Tänzen einer Tanzveranstaltung und das kommt nicht von ungefähr. Erstens kann fast jeder Disco Fox und zweitens die passende Musik gefällt vielen auch außerhalb einer Tanzveranstaltung: Disco-Sound. Außerdem ist man beim Disco-Fox von fast jeglichem tänzerischem Zwang befreit und kann auch individuelle Schritte und Bewegungen einbauen, ohne einen Stilfehler zu begehen. Beim Disco-Fox kann man es richtig krachen lassen und sich schnell verausgaben. Zur Haltung: Die linke Hand des Herrn und die rechte Hand der Dame werden unten gehalten, jedoch sollte ein gewisse Spannung in den Unterarmen vorhanden sein, denn sonst bekommt man bei dem Tempo und der Ausführung der schnellen Drehungen und Figuren Probleme mit dem Takt. Wie soeben angedeutet, ist der Disco-Fox ein schneller Tanz. Hervorstechendes Merkmal ist der (Stampf-)Rhythmus, der sich gleichmäßig durch das ganze Lied zieht - ich hatte glaube ich schon erwähnt, dass viele Hitparadenlieder deshalb sehr gut dazu verwendbar sind. Man kann eigentlich keinen Taktfehler begehen, denn man muss einfach nur bei jedem "Bumm!" einen Schritt setzen. Es bleibt auch beim Disco-Fox bei der tänzerischen Tatsache, dass die Dame umherwirbelt und der Herr in erster Linie die Aufgabe hat, sie in die Figur hineinzuführen und aufzufangen etc.. Es gibt mehrerer unterschiedliche Grundschritt-Varianten - je nach Tanzschule. Jedoch kann man diese relativ schnell mtieinander in Einklang bringen.

Der Discofox ging aus dem Foxtrott hervor, als um 1973 frei improvisierende Discotänzer zur Tanzhaltung zurückkehrten und den klassischen Foxtrott um Elemente aus Swing, Boogie-Woogie und Two-Step bereicherten. Dabei entstand in den USA der Hustle (auch Hussle), in Europa der Discofox, der 1979 in das Welttanzprogramm aufgenommen wurde. Erste Turniere wurden Ende der 1980er Jahre in der Schweiz ausgetragen; dabei manifestierte sich die Bezeichnung Disco Swing, als mehr und mehr Elemente aus anderen Tänzen wie Rock ’n’ Roll, Boogie Woogie, Swing, Mambo, Salsa und Cha-Cha-Cha in den Discofox integriert wurden. 1992 fand die erste Discofox-Weltmeisterschaft in Basel statt, organisiert wurde sie von der International Dance Organization. Erst acht Jahre später folgte die zweite Weltmeisterschaft in Miami, seitdem jedoch werden Europa- und Weltmeisterschaften jährlich durchgeführt.

Der Discofox ist eine Fusion vieler verschiedener Elemente aus anderen Tänzen, weshalb er keine eigenen technischen Elemente entwickelt sondern aus denen anderer Tänze besteht. So kombiniert er die aus dem Foxtrott abgeleiteten Schrittmuster mit der klassischen Tanzhaltung, der Improvisationsfreiheit des Swing, den Drehtechniken der lateinamerikanischen Tänze, den Wickelfiguren der Salsa und den akrobatischen Figuren des Rock ’n’ Roll und Boogie Woogie.

Der Discofox basiert auf dem 4/4-Takt, wobei jedoch der Takt nicht als ganzes, sondern die Beats (engl. Taktschläge) einzeln gezählt werden. Im Discofox und dem eng verwandten amerikanischen Three Count Hustle umfasst ein Grundschritt drei Schläge, in anderen Stilrichtungen wie z. B. dem New York Hustle vier Schläge. Während im klassischen Discofox ein 3er-Schritt verwendet wird, d. h. auf drei Schläge fallen auch drei Schritte, wird im Three Count Hustle und dem Discofox nach Vorbild des Hustle ein 4er-Schritt verwendet, d. h. auf drei Schläge fallen vier Schritte:

Der Discofox ist heute neben Salsa der populärste Paartanz in der Schweiz und in Deutschland, was u. a. an seiner technischen Unkompliziertheit liegt. Weniger verbreitet ist er in Australien (Ceroc), Frankreich, Italien, Österreich, Russland (Disco Hustle) und Schweden.

Die Schweiz ist seit Ende der 1990er Jahre weltweit die erfolgreichste Discofox-Nation. So gingen fast alle Europa- und Weltmeistertitel der letzten Jahre in die Schweiz. Hauptgrund ist wohl die aktive Disco Swing-Tanzszene, in der täglich, vornehmlich im Raum Zürich und der Ostschweiz, in verschiedenen Lokalen Disco Swing zu aktueller Musik getanzt werden kann. In diesen „Dancings“ mischen sich Tänzer aus verschiedenen Stilrichtungen (Rock 'n' Roll, Salsa, Jazz, Hip-Hop, Lateinamerikanische Tänze) und entwickeln ständig neue Figuren, Schrittfolgen und Stilvarianten.

  • Entstehung: 1973
  • Entstehungsort: Europa
  • Takt: 4/4
  • Geschwindigkeit: ca. 30-34 Takte pro Minute
  • Grundschrittlänge: 3 Schläge entspricht einem 3/4 Takt
  • Welt Tanzprogramm: Ja

 

Quellen:

Letzte Aktualisierung ( Samstag, 9. Juni 2007 )
 
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