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Stadt oder Land wo Tanzt es sich besser?
Geschrieben von Johann Schwarzmeier   
Freitag, 19. Oktober 2007
Land Leben Wie ist das so mit dem Tanzen außerhalb der Ballungszentren oder ein Vergleich zwischen Land- und Stadt-Leben. Wer auf dem Land wohnt, kennt das vermutlich. Immer diese weiten Wege. Egal was man unternehmen will, eine Fahrt ist fast immer fällig. Ich selbst tanze Swing Tänze wie Boogie Woogie und Lindy Hop genau so wie die klassischen Standard und Latein Tänze. Für die klassischen Tänze ist es normalerweise noch relativ einfach geeignete Vereine zu finden. Bei Boogie wird das schon etwas schwerer. Swing gibt es auf dem Land so gut wie überhaupt nicht. Etwas abseits der großen Städte läuft fast allen in Vereinen ab. Eine Tanzschule zu gründen, das klappt einfach nicht. Das Publikum das gerne tanzt und auch bereit ist, etwas dafür zu bezahlen, ist meist schon in den Tanzvereinen unter gekommen. Von „Laufkunden“ kann aber eine Tanzschule nicht leben. In der Stadt ist das schon einfacher. Da konkurrieren meist gleich mehrere Tanztempel um die Gunst der Tänzer. Allerdings ist es mir irgendwie schleierhaft, wie die das Preisniveau ständig nach oben schrauben können.

 

Bei Tanzpartys oder Tanzbällen sieht das kaum anders aus. Wenn auf dem Land eine Gaststätte versucht eine Tanzparty zu veranstalten, scheitert das häufig an der Anzahl der Teilnehmer. Mit  Fünf bis Zehn Paaren eine Party zu starten ist da keine Seltenheit. So werden viele dieser Aktionen ganz schnell wieder eingestampft. Das mag auch wohl am veränderten Freizeitverhalten der gesamten Gesellschaft liegen. Das immer größer werdende Angebot an Freizeitaktivitäten drängt das Tanzenstadt-leben immer mehr in den Hintergrund. Die junge Generation hat wohl mehr von Power-Rafting und Paragliding als von schnöden rumgehopse auf der Tanzfläche. Was allerdings, dem doch sehr „ursprünglichen“ Freizeitverhalten Tanzen zu einer Revival verhelfen könnte sind diese Tanz Shows. Zuletzt war doch bei RTL eine Show mit dem Titel Let’s Dance. Das hat bei den Tanzschulen, aber auch wieder nur in den Ballungszentren, zu einem wahren Boom bei den Anmeldungen geführt.

So ist für mich die Entwiklung doch irgendwie vorgezeichnet. Immer mehr werden in die Stadt fahren, weil dort die besseren Angebote sind. Darum werden die Teilnehmerzahlen auf dem Land weiter sinken und es wird noch weniger Angebote geben. Herr Kaiser würde sagen: „Ein Teufelskreis“. Diesen gilt es zu durchbrechen. In vielen Vereinen im „Outback“ sind ehrenamtliche Trainer am Werk, die sich für die Sache wirklich aufopfern. Sie organisieren Veranstaltungen, halten regelmäßige Trainings ab und sind meist auch noch für Sondervanstaltugen zu haben. Nur von der „mitnehm“ Gesellschaft wird das kaum mehr gewürdigt. Ich bin jedenfalls dafür, das die Arbeit der Trainer in den Vereinen mehr gewürdigt wird und möchte gleichzeitig, dazu aufrufen, selber einmal was aktiv zu werden oder mit zu Helfen. Wer immer nur alles konsumiert wird am Ende die Rechnung bezahlen müssen. Aber gut das ist etwas Abschleifendes.

 Zumindest ist es klar, dass in der Stadt die Tanzschulen von den Kunden leben können. Auf dem Land wohl eher nicht. Aber innerhalb eines Vereins herrscht eine ganz andere Kultur als in einem urbanen Tanzclub. Der Zusammenhalt innerhalb des Vereins ist von Anfang an doch ausgeprägter. Dadurch entsteht fast so was wie eine familiäre Atmosphäre. Wie auch immer Menschlich bleibt es schwierig. Besonders bei einem Hobby mit ausgeprägten Körperkontakt.  

 

Herzlich Grüße
Jonny

 

Letzte Aktualisierung ( Freitag, 11. April 2008 )
 
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